Mittwoch, 5. Dezember 2007

Auf unserem Weg entdeckten wir auch diese Gruppe, die jetzt so von weitem wie ein wütender Mob ausgesehen hat, der gerade dabei ist irgendetwas niederzubrennen :) Aber es handelte sich dabei nur um Eltern, die mit ihren Kindern eine Art Fakelumzug durch den Wald gemacht haben. Auf dem Foto sieht man auch wie sehr hier alles vereist ist, was es auch äußerst schwieirig macht, joggen zu gehen. Da hier kaum gestreut wird haut es hier regelmäßig Leute auf die Nase :)



Als ich dann in der Nacht nach ein paar Gläsern feinen Rose-Weines von Sogn nach Kringsja nach Hause spaziert bin, hat es wieder zum Schneien angefangen!


Da noch alles ganz unberührt war, konnte ich auch als erster meine Spuren hinterlassen.


Jedoch war heute Mittag der ganze Schnee auch schon wieder weg. Aber ich hoffe noch immer dass in meinen letzten 2 Wochen hier in Oslo doch noch der Schnee einmal länger als ein paar Stunden liegenbleibt...
Gestern war ich bei einem Vortrag des aserbaidschanischen Außenministers im NUPI (Norwegian Institute for International Affairs), welcher über Energiesicherheit in Aserbaidschan und den Öl- und Gasexport nach Europa gesprochen hat. Letzte Woche war auch ein Vortag und ein Film ("Crying Sun") über Tschetschenien. Der Film über das Leben in einem tschetschenischen Bergdorf und dessen Zerstörung durch russische Truppen war recht aufrüttelnd, der Vortrag jedoch nur auf Norwegisch und Russisch (woraufhin ich dann schnell den Hörsaal verlassen habe, nicht jedoch ohne mir ein Exemplar des populärsten russischen Magazines über Tschetschenien beim Ausgang zu schnappen :)


Nach dem Vortrag bin ich dann mit Nina zur Endstation der Linie 3 (Mortensrud) gefahren, um dort einfach mal die Gegend zu erkunden.


Aus dem Ausflug ist dann eine Abendwanderung (naja, eigentlich wars 5 Uhr, aber nachdem es ja schon so früh dunkel wird :) durch den Wald geworden....


...der manchmal zwar ein bißchen unheimlich (hat mich etwas an Silent Hill erinnert) ...


....aber trotzdem sehr schön war.


Außerdem haben wir uns eh immer auf festen Pfaden bewegt :)
Zweites International Dinner


Am Montag haben wir Lena noch beim Umzug in ihr neues Studentenheim geholfen und dann noch mit Pizza und Bier den Einzug gefeiert. Am Abend gab es dann unser zweites International Dinner, bei dem Chrystel Tofo mit Champions und Reis gekocht hat, Klaas einen Tomaten-Mozarella Salat zubereitet hat und Caroline amerikanische Weihnachtskekse (die unerklärlicherweise manchmal "Mexican Christmas Cookies" und manchmal "Russian Christmas Cookies" genannt werden). Der norwegische Griesbrei von Tyril ist leider recht heftig angebrannt, deshalb ist dieser Gang dann ausgefallen :)


Ich habe einen Topfenpalatschinkenauflauf gemacht, der wider Erwarten wirklich echt lecker war und beinahe ganz weggegessen wurde. Nachdem ich hier nicht wirklich Topfen finden konnte, gab es halt stattdessen eine Art Sauerrahm, was aber auch ganz gut geklappt hat :)


Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang haben wir dann im Wald die Spitze eines Tannenbaumes abgesägt und dann zu Hause unseren eigenen Weihnachtsbaum gebührend dekoriert. Auch wenn der Schnee noch nicht wirklich hier ist, kommt so zumindest in der Küche einigermaßen Weihnachtsstimmung auf.
Dezember

Nach den (hoffentlich) geschafften Prüfungen gab es dann nach einer witzigen Auszugsparty bei Lena (sie zieht in ein anderes Studentenheim) letztes Wochenende auch ein wohlverdientes "Feuerzangenbowle"-Trinken bei Maren. Als Österreicher fragt man sich mal erst: "Was ist denn überhaupt eine Feuerzangenbowle?"...


...also im Prinzip Glühwein, über welchen man einen mit Rum getränkten Zuckerberg gibt...


....diesen dann anzündet (blöderweise reagiert der Feueralarm auf......Feuer; deshalb mussten wir auf den Balkon ausweichen)....


...woraufhin dann der Zucker schmilzt und nach unten sinkt. Trotz der kulturellen und geographischen Nähe mit Deutschland lernt man doch immer wieder etwas Neues von unseren lieben Nachbarn :)


Das Highlight des Abends....nachdem ich vor einigen Wochen schon den Arcade Fire Sänger getroffen habe, habe ich auf der Party auch den Coldplay Sänger kennengelernt :)
Prüfungen an der University of Oslo

Die Prüfungen an der Uni sind hier auf jeden Fall eine Abwechslung zu jenen in Wien. Sie dauern so zwischen 3 und 5 Stunden und die Atmosphäre ist recht entspannt (man kann z.B. auch seine Jause mitnehmen). Irgendwie hat mich die Länge der Prüfungen auch an die Matura erinnert. Das Interessante dabei: um die Objektivität sowie den reibungslosen Ablauf der Prüfung zu gewährleisten bekommt man eine Prüfungsnummer anstatt dass man seinen Namen auf den Prüfungsbogen schreibt. Dann schreibt man seine Prüfung auf ein 3-seitiges Durchschlagpapier (siehe oben), den grünen Durchschlag kann man sich selber behalten (damit man sich seine geistigen Ergüsse auch zu Hause nochmal durchlesen kann), die anderen 2 werden in 2 seperate Mappen gelegt, auf die man auch die Anzahl der enthaltenen Blätter schreibt. Dann zeigt man auf und eine Kontrollperson kontrolliert den Inhalt der Umschläge und unterschreibt dann die Vollständigkeit. Dann geht man zu einem Tisch beim Eingang, wo dann nochmal alles kontrolliert wird und man dann seine Prüfung endlich auch abgeben kann. Also hier zu schummeln würde ich nicht probieren :)
Die Kurse hier haben mir allesamt sehr gut gefallen und ich konnte hier auch wirklich viele neue Denkanstöße mitnehmen. Mein geblocktes Seminar im November hat mir besonders gut gefallen, da wir nur zu zweit (manchmal soagr zu dritt!) im Seminar waren :) und man dadurch immer gut diskutieren konnte.



In der Zwischenzeit hat es im November einige Male zum Schneien angefangen, liegengeblieben ist jedoch kaum etwas. So um den 22. herum hat es das erste mal geschnien, jedoch ist dann bald wieder alles vom Regen weggewaschen worden (siehe oben)....


So eine Woche später dann der nächste Versuch...


....jedoch hat dieser Schnee auch nicht lange gehalten.


Zwischendurch gab es aber auch immer wieder einmal wunderschöne Sonnenuntergänge wie diesen hier, den ich von meinem Fenster aus fotographiert habe. Jetzt wird es schon manchmal zwischen 2 -3 Uhr dunkel, was auf jeden Fall sehr gewöhnungsbedürftig ist :)
Geburtstag

Zu meinem Geburtstag haben mich meine lieben Mitbewohner mit einer leckeren Geburtstagstorte überrascht (blöderweise bin ich erst um 3 aus meinem Zimmer und sie mussten deshalb glaub ich ein bißchen auf mich warten :). Mit so einer netten Überraschung konnte der Tag ja nur ganz cool werden.


Am Abend sind wir dann in die "Spasibar" gegangen, um dort gemütlich ein paar Bier zu trinken. In diesem russisch angehauchten Lokal hängen überall Second-Hand Gegenstände herum, die man dann auch kaufen und mitnehmen kann. Die Musik war auch ganz cool (Smiths, Pixies), bis dann aber nach 2 Stunden der CD-Player eingegangen ist...


Zum Geburtstag habe ich dann das Munch-Bild "Sternennacht" als Poster bekommen, welches mir auch im Munch-Museum am besten gefallen hat und über das ich mich dann auch sehr gefreut habe.


Hier strahlen Sebi und Tyril um die Wette und bringen sich gegenseitig norwegische und deutsche Schimpfwörter bei :)
November

Der November war dann vor allem durch lange Lernsessions geprägt. Trotzdem haben wir uns auch öfter wieder mal zum Essen getroffen und Film geschaut. An diesem Abend etwa haben wir uns noch den 2. und 3. Teil der norwegischen Filmreihe "Elling" angesehen, was auch ganz witzig war, da die Filme auch in Oslo spielen. Im Amatören hat es (wie immer :) auch wieder einige gute Filme gespielt, wie etwa Frida (über Frida Kahlo mit Salma Hayek), Eternal sunshine of a spotless mind (mit Jim Carrey) und natürlich den trashigen norwegischen 80er-Jahre Kultfilm "Döden par Oslo S" (eine Art Knickerkockerbande-Film in dem 2 Teenager einen Mordfall aufklären). Im Erasmus-Kino auf der Uni wurde der angeblich beste norwegische Horrorfilm ever, nämlich "Cold Prey", gezeigt (eine Art "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" auf norwegisch), der ziemlich mies und berechenbar, aber dafür umso witziger war (4 Jugendliche suchen Unterschlupf in einer verlassenen Berghütte; irgendein kranker Psychokiller der dort zufällig im Keller wohnt schlachtet sie ohne ersichtlichen Grund der Reihe nach ab :).


Am 16. November haben wir dann im Stockwerk das erste (und auch letzte) Mal eine Stockwerksparty veranstaltet, welche echt sehr witzig war. Claas hat mehrere feine Dips vorbereitet, wie man hier auf dem Bild sieht (Salsa, Guacamole, Zwiebel-Tomaten Aufstrich, Humus,...) (leider sind dann irgendwann mal die Tortilla Chips ausgegangen...:)


Naja, leider habe ich von der Party gar keine Fotos gemacht, aber so hat die Küche 10 Stunden später ausgesehen....


...und so der Gang. Möge sich jeder hier selber eine lustige Party vorstellen :) (Der Stuhl im Hintergrund war übrigens vor der Party noch nicht da und steht jetzt aber immer noch dort rum) Das hat mich auch wieder an die guten alten ASH-Heimfeste erinnert, die aber wohl trotzdem unerreicht bleiben...